Die Kategorisierung der Korrekturzeichen habe ich nur für mehr Übersichtlichkeit vorgenommen. Die Übergänge von Formatierung, Sprache und Inhalt sind fließend. Zum Beispiel kann ein falscher sprachlicher Bezug den Inhalt ändern.

Allgemeine Korrekturzeichen

Abkürzung Erklärung
ul Unleserlich
ug Ungenau
uv Unvollständig

Sprache und Form

Abkürzung Erklärung
A Sprachlicher Ausdruck (falsches Wort, Wort passt nicht in den Textzusammenhang, …)
Augs Umgangssprachlicher Ausdruck
G Grammatik (Verb in der falschen Form, falscher Fall, …)
R Rechtschreibung oder Silbentrennung (Satzabbrüche, fehlende Satzglieder, falsche Satzstellung …)
Sa Satzanschluss (Verknüpfung zwischen zwei Sätzen fehlt oder wurde nicht richtig hergestellt)
Sb Satzbau (Satzabbrüche, fehlende Satzglieder, falsche Satzstellung …)
Sz Zeichensetzung (Komma, Punkt, Fragezeichen etc. sind falsch gesetzt oder fehlen)
Bz Fehlender/Falscher Bezug (Wörter werden falsch bezogen oder der Bezug eines Worts ist uneindeutig)
Beginnen Sie einen neuen Absatz.
Gl Gliederungsfehler
F Form (Stichpunkte statt Fließtext, Abkürzungen)

Inhalt

Abkürzung Erklärung  
I Inhalt  
Def Definition  
Log Logik  
T Thema/Aufgabenstellung nicht beachtet, falsches Textverständnis  
Bgr Fehlenede/falsche Begründung  
Zs Zusammenhang  
Fs Fachsprache  
Bsp / Anw Fehlendes oder falsches Beispiel / fehlende oder falsche Anwendung  
Wh Wiederholung  

Tipps für den Fachaufsatz

Hinweise zur Form

  • Bitte machen Sie inhaltlich sinnvolle Absätze. Im Fachaufsatz trennen Sie bitte Theorie und Anwendung durch Absätze. Fast immer ist auch eine weitere Unterteilung der Theorie und Anwendung in Absätze sinnvoll (z.B. nach Stufen/Schritten des Modells, das beschrieben wird oder einen Absatz je geforderten Merkmals). Einleitung und Schluss sollten immer durch Absätze vom Rest der Bearbeitung abgesetzt sein.

  • Unterüberschriften innerhalb einer Teilaufgabe sind nicht vorgesehen.

  • Bitte überspringen Sie jede zweite Zeile in handgeschriebenen Texten und zwei oder mehr Zeilen zwischen Absätzen. Das macht es Ihnen leichter, Ergänzungen hinzuzufügen und ich habe genügend Platz für Korrekturen. Lassen Sie außerdem zwischen Absätzen einige Zeilen frei.

  • Bitte geben Sie Zeilenangaben bei Bezügen auf das Material. Stellen Sie die Zeilenangaben in Klammen hinter das indirekte oder direkte Zitat. Indirekte Zitate sind (vor allem längeren) direkten Zitaten vorzuziehen. Beispiele aus dem Erwartungshorizont für das Fachabitur 2023:

    Direktes Zitat (gekennzeichnet durch Anführungszeichen): … Herstellen einer besonderen zwischenmenschlichen und persönlichen Beziehung durch die “geduldige und verständnisvolle Art” (Z. 22) …

    Indirektes Zitat (fasst den Inhalt des Abschnittes in Ihren eigenen Worten zusammen): … eine Steigerung der Motivation der/des Praktikantin/Praktikanten (vgl. Z. 34-35) …

  • Verwenden Sie das Präsens (Gegenwart), wenn Sie im Rahmen der Anwendung Teile der Lernsituation indirekt zitieren.

  • Vermeiden Sie die Verwendung von “bzw.” oder “/” statt “oder”.

  • Fachsprachlich übliche Abkürzungen sind zulässig, wenn Sie diese bei der ersten Verwendung definieren.

  • Bitte nummerieren Sie Ihre Seiten, wenn Sie mehr als ein Blatt verwenden. Schreiben Sie auf jedes Blatt Ihren Namen.

Hinweise zum Aufbau

Je Teilaufgabe gliedert sich Ihre Antwort in:

  1. Einleitung

    • Sie geben entweder eine allgemeine Definition, die zum Themenbereich hinführt oder ordnen das Thema in einen weiteren Kontext ein (s. Einleitung der Kapitel im Lehrbuch), um zum Thema hinzuführen.
    • Bitte fassen Sie NICHT die Lernsituation zusammen.
    • Am Ende der Einleitung stehen die Aufgabenstellungen in Ihren eigenen Worten.
    • Wenige Sätze reichen aus. Fassen Sie sich kurz.

  2. Theoretische Ausführungen

    • Definieren Sie alle relevanten Begriffe. (Dies kann teils auch in der Einleitung stattfinden.)

    • Erläutern Sie den Sachverhalt und zeigen so Verständnis der Thematik. Verdeutlichen Sie relevante Zusammenhänge und Prozesse.

  3. Anwendung: Bitte gehen Sie auf alles, was Sie in der Theorie erklärt haben auch in der Anwendung ein. Machen Sie dabei durch Fachsprache und Bezüge auf die Theorie deutlich, welchen theoretischen Sachverhalt Sie in der Anwendung jeweils erläutern. Wo möglich (im zeitlichen und inhaltlichen Rahmen), führen Sie mehr als einen Beleg oder ein Beispiel für jeden theoretischen Inhalt auf. Es gibt zwei Aufgabentypen:

    • Sie bekommen eine vorgegebene Lernsituation, aus der Sie Beispiele entnehmen müssen, an denen Sie Ihr Verständnis der Theorie zeigen.

    • Sie müssen in einem vorgegebenen Rahmen selbst Beispiele formulieren, die sich eignen, Ihr Verständnis der Theorie zu zeigen. Dabei ist es meist der Fall, dass Ihnen Materialien vorgegeben werden, die die Grundlage der Beispiele oder Erklärung der Theorie bilden.

  4. Schluss: Beenden Sie den Aufsatz mit einem kurzen Schlussgedanken. Nehmen Sie zum Beispiel Stellung zum Thema oder zur Theorie mit einer Einordnung von dessen Bedeutung oder mit Hinweis auf Grenzen der Theorie. Der Schluss sollte Bezug zur Aufgabenstellung haben und Relevanz für das Fach Pädagogik/Psychologie.

Fast immer ist es ratsam, nicht erst alle relevante theoretischen Inhalte und dann erst die Anwendung auszuführen, sondern die Theorie in sinnvolle Einheiten aufzuteilen, nach denen direkt die dazugehörige Anwendung auf das Beispiel erklärt wird. Schritt 2 und 3 können also miteinander “verzahnt” werden.

Zeiteinteilung

Die Anwendung wird in der Bewertung am stärksten gewichtet; Einleitung und Schluss am schwächsten. Wenn Sie vor der Entscheidung stehen, ob Sie noch einen Schluss schreiben, oder Ihren Ausarbeitungen zur Anwendung etwas hinzufügen, verwenden Sie die begrenzte Zeit auf die Anwendung.

Lassen Sie nach jedem inhaltlichen Abschnitt Ihrer Ausarbeitung etwas Platz, damit Sie später in der Prüfung, sollten Sie noch Zeit haben, an die Stelle zurückkehren können und relevante Details ergänzen können.

Quellen

Dietzel-Maier, E., Gutmann, W., Härpfer, E., Jauß, K.-H., Krause, A., Kursawe, U., Liebau, H., Schoo-Schemmann, H., Sturm, T., & Walz, M. (2010). Musteraufgaben für die schriftliche Abiturprüfung ab 2012: Profilfach Pädagogik und Psychologie (H-10/22). Landesinstitut für Schulentwicklung.