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Setting und Alter

Die folgende Übung bietet die Möglichkeit, Ressourcen zu sammeln. Sie lässt sich mit leichter Anpassung der Fragen in allen Jahrgangsstufen durchführen.

Eine beratende Person interviewt eine Person, deren Ressourcen gesammelt werden sollen. In den meisten Fällen interviewt eine schulpsychologische Fachkraft oder eine Lehrkraft eine Schülerin oder einen Schüler. Bei Schüler:innen die auf das Interview vorbereitet wurden, ist aber auch ein Interview unter Peers möglich.

Aufbau

Auf einem Blatt Papier wird ein Raster gezeichnet. Das Raster sollte genügend Felder umfassen, dass die ratsuchenden Personen an einen Punkt kommen, in dem sie über die Ressourcen hinaus gehen müssen, die spontan abrufbar sind. Dann beginnt der Suchprozess, in dem auf bisher weniger beachtete Ressourcen aufmerksam gemacht wird. Bei Klient:innen, bei denen zu erwarten ist, dass ihnen die Suche schwer fällt, sind zwischen 10 und 20 Felder zu empfehlen. Bei Klient:innen, die einen guten Zugang zu Resssourcen haben sind bis zu 30 Felder möglich.

Alternative: Das Raster entsteht durch auf dem Boden ausgelegte Karten. Auf jeder Karte ist eine Ressource festgehalten. In dieser Variante können die Ressourcen in der Besprechung abgelaufen werden.

Phasen

  1. Sammeln und Festhalten

  2. Abchließend bietet sich eine Reflexion des gesammelten Teppichs an. Beispielfragen für die Reflexion: Wie fühlt es sich an, über den Teppich zu blicken / zu gehen oder vom Teppich aus auf bevorstehende Herausforderungen zu blicken? Welche Ressourcen waren dir weniger bewusst vor der Übung? Für welche Ressourcen bist du besonders dankbar und wieso? Von welchen Ressourcen willst du künftig mehr Gebrauch machen?

Hilfestellungen

In einem ersten Schritt sollte eine Definition von Ressourcen erarbeitet werden, damit die Klientinnen wissen, wonach sie suchen. Eine erste grundlegende Definition kann dann später durch Fragen oder Angebote erweitert werden.

Handelt es sich um ein Peer-to-peer Interview, schlage ich vor, folgende zwei Fragetechniken vorbereiten:

  • Offene Fragen: Offene Fragen bewegen die Interviewten dazu, umfassendere Antworten zu geben (im Gegensatz zu geschlossenen Ja/Nein-Fragen). Offene Fragen beginnen mit den W-Fragewörtern wie wie, was, wer etc. Zum Beispiel erfahren wir durch offene Fragen wie Wie hilft dir XY in schwierigen Situationen? oder Welche Gefühle verbindest du mit XY? meist mehr als Entscheidungsfragen, die schon eine Antwort suggestieren: Kommst du am Ort XY dann zu Ruhe? Verbindest du mit XY ein Gefühl der Sicherheit?

  • Zirkuläre Fragen: Wir fragen danach, wie eine andere dritte Person unsere Frage wohl beantworten würde. Dabei ist nicht wichtig, was die dritte Person tatsächlich antworten würde. Ziel ist, mit der Frage einen Perspektivwechel anzustoßen, der neue Antworten generiert. Wenn ich deine Freundin X / deine (Groß-)Eltern / deine Geschwister / deine Lehrkraft Y fragen würde, was würden die sagen, was dir in schwierigen Zeiten hilft?

Material

Download: Ein Arbeitsblatt mit einem Raster und einem zentralen Kästchen für den Namen der Klientin oder des Klienten.